Ausgewählte und prämierte Texte

Ausgewählte und prämierte Texte

Der Ausbruch“ – „Am Ende bleibt nichts, außer es zu akzeptieren und Frieden zu suchen. Nur wie das gehen soll, hat den Angehörigen niemand gesagt.“ Das Coronavirus fand im Frühjahr 2020 seinen Weg auf die sensiblen Krebsstationen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und tötete elf Menschen. Das Abendblatt hat Angehörige von drei Opfern begleitet und mit ihnen zusammen das Leben und die letzten Wochen einer jungen Frau, eines sportlichen und sehr fröhlichen Rentners und einer lebenslustigen älteren Dame rekonstruiert. Diese Chronik einer Tragödie von Christoph Heinemann und Jens Meyer-Wellmann erschien im August 2020 als sechsseitiges Dossier im „Hamburger Abendblatt“ und wurde in der Rubrik Lokalreportage mit dem Deutschen Reporterpreis 2020 ausgezeichnet. Außerdem wurde das Dossier mit dem Publizistikpreis der GSK-Stiftung 2021 und dem Erich-Klabunde-Preis 2022 des Deutschen Journalistenverbandes prämiert, für den Theodor-Wolff-Preis 2021 in der Kategorie „Thema des Jahres: Corona – Leben im Ausnahmezustand“ nominiert und auf die Shortlist des Nannenpreises 2021 gewählt. PDF der Originalseiten + PDF (nur Text) + Link zur Online-Aufbereitung bei abendblatt.de.

Abschied von Anna: Der Tod unserer Tochter und der Umgang mit Leid. Vor 20 Jahren wurde unser Kind tot geboren. Ein Text über Schmerz, Trost und ein mysteriöses Zeichen: „Nachdem unsere Tochter tot zur Welt gekommen ist, fahren wir zu McDonald’s. Wir haben sie gewaschen und angezogen, in ein Bastkörbchen gelegt und sie zugedeckt, als könnte sie noch frieren. Wir haben uns in der Klinikkapelle von ihr verabschiedet und dann hat der Bestatter sie geholt. Und jetzt stehen wir ganz allein in der leeren Kapelle, meine Frau und ich. Es ist schon weit nach Mitternacht, und es gibt nichts mehr zu tun und nichts mehr zu sagen. Also nehmen wir uns an den Händen und gehen zum Parkplatz, steigen in unseren Wagen, schnallen uns an und fahren durch die Dunkelheit.“ Erschienen am 4. November 2023 hier im „Hamburger Abendblatt“. Das PDF der Doppelseite findet sich hier.

Gnadenlos bis in den Tod?“ – Dies ist nicht irgendein Fall. Der Täter ist Adoptivsohn eines der bekanntesten Hamburger Polizisten. Seine Tat war brutaler als vieles, was Ermittler bisher gesehen hatten. Nun ist er im Gefängnis unheilbar an Krebs erkrankt. Er hat die Vergewaltigung niemals bereut, sagen Psychologen. Soll man ihn dennoch zum Sterben entlassen? Der Artikel über die Lebensgeschichte eines Vergewaltigers, über dessen in Polizeikreisen berühmten Adoptivvater, über einen engagierten Pastor und einen bisher als unerbittlich geltenden Hamburger Justizsenator wurde 2007 mit dem Erich Klabunde Preis ausgezeichnet. PDF (nur Text) + PDF (mit Fotos) + Preis-Link + Abendblatt-Link

Meine Erfahrung mit der katholischen Gewalt: „Pater Wilhelm Hütte, Gott hab ihn selig, war kahl und kugelrund, und obwohl er schon etwa seit Kriegsende in Lateinamerika lebte, sprach er Spanisch noch immer mit einem so klirrenden deutschen Akzent, dass es sich, wenn wir ihm zuhören mussten, für uns anfühlte, als stapfe jemand in Militärstiefeln durch ein Blumenbeet.“ Für mehrere Jahre besuchte ich in den 1980ern eine katholische Schule im Süden Paraguays, die von einem deutschen Priester geleitet wurde, der den Holocaust leugnete, den Diktator zum Freund hatte und seinen Schülern mit aller Gewalt das Rückgrat brach. Auch eine Messe für Adolf Hitler wurde damals in Paraguay gelesen. 

Auf der Suche nach dem Aus-Knopf: „Wir müssen uns Adam als einen kränklichen Depressivling vorstellen. Kein Job, keine Herausforderung, kein Ziel. Bore out im Paradies: der nackte Langeweiletod im Abendrot. Dummerweise sprach Gott nach der leidigen Apfelsache aber nicht: ‚Du sollst künftig einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen.‘ Nein, die Rede war von Dornen, Disteln, Mühsal und Schweiß. Und siehe: Der Mensch war unter Stress gesetzt.“ Das moderne Büro kennt keinen Feierabend mehr. Kommuniziert wird nonstop. Der Hamburger Senat plant jetzt eine Schutzverordnung, die den Arbeitsalltag radikal verändern könnte – in ganz Deutschland. Eine Analyse aus der „Welt am Sonntag„. Hier als Text auch im Blog, oder als Teil der Ganzseitensammlung (Seite 11).

Colonia Dignidad – Ein Hamburger jagt Sektengründer Schäfer – „Das Leben von Wolfgang Kneese kreist seit 40 Jahren um denselben Mittelpunkt. Es dreht sich um das, was der 54-Jährige ‚das Böse schlechthin‘ nennt. Dieses Böses trägt ein menschliches Gesicht und einen urdeutschen Namen: Paul Schäfer.“ PDF (Text)

Wer bitte ist Peter Tschentscher? „Auf die Frage, was Peter Tschentscher denn so für Hobbys habe, heißt es: Arbeit. Was er gerne esse? Er esse wenig. Und betrunken hat ihn auch noch niemand gesehen. Tschentscher sieht nicht nur aus wie einer – er lebt auch als Asket. Dass er dabei nicht frei von Emotion und Empathie ist, zeigte sich nach dem Krebstod seiner Senatskollegin, der Kultursenatorin Barbara Kisseler. Dieser habe den Finanzsenator zutiefst getroffen und regelrecht umgeworfen, berichtet sein Umfeld.“ Asket, Arbeitstier, Zahlenmensch: Ein Porträt am Tag von Tschentschers überraschender Nominierung zum Hamburger Bürgermeister als Nachfolger von Olaf Scholz. Hier auch im Blog mit Link zur Ganzseite als PDF.

Natürlich gab es auch diesmal einen Skandal, oder sagen wir: ein Skandälchen. Es hat ja im Grunde kaum eine Bürgermeisterreise ohne irgendeinen Eklat gegeben. Was nicht unbedingt etwas über die Integrität oder Professionalität der Hamburger Senatschefs oder ihrer Stäbe aussagt – aber sehr viel über die Gruppendynamik dieser Reisen, auf denen standesbewusste Unternehmensführer, bisweilen sehr spezielle Wissenschaftler, PR-süchtige Politiker und dauererregte Journalisten miteinander ins Geschäft kommen müssen und einander dabei tagelang nicht entfliehen können.“ Analyse einer Delegationsreise mit Olaf Scholz nach Südamerika aus der „Welt am Sonntag“. Mit mehr Fotos auch hier im Blog oder in der Mitte (Seite 6) dieser Ganzseitensammlung.

Die Neonazis ziehen hier ihren Nachwuchs ran“ – „Der, den sie den ‚Ideologen‘ nennen, kommt am frühen Nachmittag. Er wirft die Wagner-CD in die Anlage, dreht voll auf, legt sich auf die Drückbank und lässt sich vom Sozialarbeiter die Gewichte reichen. 60 Kilogramm Eisen und 80 Phon Lohengrin. Da kommt selbst der härteste Skinhead ins Schwitzen.“ PDF (Artikel und Folgeberichte)

Stellt man sich so einen Volkstribun vor? Einen, der die Massen mobilisiert, die Mächtigen herausfordert, gar einen König bezwingt? Manfred Braasch ist ein mittelgroßer Mann mit nicht so vielen Haaren, der hinter einer Brille mit nicht so dünnen Gläsern ernst in die Welt blickt. Ernst und gerade. Kein Volkstribun im klassischen Sinne also, auch kein Populist im modernen. Keiner, der volle Hallen zum Tosen bringt. Und doch ist Manfred Braasch, Vater zweier Töchter, Vegetarier, passionierter Nudelesser und Landesgeschäftsführer des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland der dieser Tage wohl mächtigste Gegenspieler des Hamburger SPD-Bürgermeisters“. Ein Porträt.

Fünf toten Mädchen klagen an – „Der 16. Januar 2012 ist ein Tag fast ohne Sonne. Gegen Abend rutscht die Temperatur erstmals seit Längerem wieder unter den Gefrierpunkt, um 18.50 Uhr beginnt auf Super RTL ‚Phineas und Ferb‘, eine Kinder-Serie über zwei kluge Jungen aus gutem Hause. Und in Hamburg-Wilhelmsburg, in einer vermüllten Wohnung an der Fährstraße, stirbt um 18.56 Uhr die elfjährige Chantal an einer Methadon-Vergiftung. Chantal ist das fünfte Mädchen, das binnen weniger Jahre durch das Versagen der Hamburger Behörden zu Tode kommt.“

Arved Fuchs oder die Inszenierung eines Abenteuers – „Arved Fuchs ist zurück aus der Antarktis. Zurück von seiner „Shackleton 2000“-Reise, seinem x-ten Abenteuer. Und das ist zunächst einmal ein Medienereignis und hat mit Grenzerfahrung nichts zu tun, sondern mit belegten Brötchen, Kaffeebechern, bunten Pressemappen und der regelmäßigen Erwähnung von Sponsorennamen.“ PDF (nur Text)

Ich glaube, Europa ist kaputt. Dabei habe ich es bis vor einer Weile nicht für möglich gehalten, dass ich das irgendwann mal sagen würde. Das Dauergewürge um den Euro, das Gezerre um Griechenland, die Banken, all die hysterischen Schlagzeilen über Schluss, Aus, Ende, die sich ausschließlich an ökonomischen Daten orientierten – das hat mir nie wirklich Angst gemacht. Mein Europa wird nicht durch Börsenkurse zusammengehalten – sondern durch Werte, durch eine gemeinsame Geschichte, in der es viel Leid gab und doch auch so große Errungenschaften, so viel Geist und Kreativität und Brüderlichkeit. Seit heute Mittag aber habe ich plötzlich Angst davor, dass ich mir das alles nur eingebildet habe.“ Ein Bericht über den Beginn der Flüchtlingskrise 2015, den ich zusammen mit einer Hamburger Politik-Delegation auf Kopenhagen-Reise an der deutsch-dänischen Grenze erlebte. Zuerst als Blog-Eintrag, dann im Abendblatt erschienen.

Ole von Beust: Abgang eines Unpolitischen – Flexibilität war seine Tugend: Ole von Beust koalierte erst mit dem Rechtspopulisten Schill, dann mit den Grünen. Inhalte waren da zweitrangig. Jetzt gibt er auf. Porträt, Seite 3 der Bundesausgabe „Welt“ im Juli 2010, auch Teil der Ganzseitensammlung.

Wie eine Spendenübergabe zur Nervenprobe wird – „‚Kommen Sie mit‘, sagt der Dicke, und der Reporter schleppt den Koffer zwischen Reissäcken, Lastern und Soldaten in eine Halle, durch die Halle hindurch, in eine Nebenhalle und schließlich in ein Büro, in dem eine Klimaanlage rattert. ‚Sie sind der mit den Medikamenten‘, sagt eine Frau mit spitzer Nase und blauem Kostüm. ‚Bin ich‘, sagt der Reporter. Die Frau sieht die Papiere durch. ‚Haben Sie einen Pass?‘, fragt die Frau. Der Reporter hat einen. ‚Wir machen eine Kopie davon‘, sagt die Frau. Der Reporter nickt. Die Frau reicht den Pass einem Uniformierten. Der legt ihn auf einen Kopierer und drückt auf die Starttaste. Nichts passiert. ‚Der Kopierer geht nicht‘, sagt der Uniformierte. ‚Komisch‘, sagt die Spitznasige. ‚Gestern ging er noch.‘ PDF: der Text.

Wofür steht Ole von Beust wirklich? „Sie haben ihn einen ‚Di-Mi-Do- Bürgermeister‘ geschimpft, einen, der sich nur von Dienstag bis Donnerstag für Hamburg ins Zeug legt und es sich zwischen Freitag und Montag lieber auf Sylt gut gehen lässt. Oder einen Teflon-Politiker, an dem nichts kleben bleibt, nicht die ganze Kette von Schill- und Kusch-Skandalen und auch nicht das wiederholte Ignorieren von Volksentscheiden. Schließlich haben sie ihm vorgeworfen, er regiere gar nicht, er präsidiere bloß und kümmere sich nicht um wichtige politische Entscheidungen. Und doch blicken diejenigen, die solche Vorwürfe seit Jahren erheben, vor allem Hamburger Sozialdemokraten, mindestens ebenso fasziniert, vielleicht sogar neidisch auf das Phänomen Ole von Beust wie mittlerweile die gesamte politische Klasse des Landes.“ Analyse aus der „Welt am Sonntag„, auch Teil der Ganzseitensammlung.

Was bei den Armen ankommt
– Entwicklungshilfe macht oft mehr kaputt, als sie aufbaut. Beispiel? Nicaragua! Kaum ein Staat hat soviel Hilfen bekommen wie dieses Land in Mittelamerika. Ergebnis: Die Wirtschaft liegt am Boden, die Korruption ist Weltspitze. Eine Fallstudie. PDF (mit Fotos) + PDF (nur Text)

Kristin Heyne – gelbe Rosen als letzter Gruß Die gerade zur Hamburger Grünen-Chefin gekürte Bundestagsabgeordnete ist an einer besiegt geglaubten Krebserkrankung gestorben. Sie wurde nur 49 Jahre alt. Ein Nachruf. (31.01.02) PDF (mittlere Auflösung, Fotos) oder Nur Text (besser lesbar).

Der Israeli, der nicht Deutscher werden darf – „Der Tag, an dem Abraham und Emma Bloch endgültig gerettet wurden, war ein Montag. An jenem 28. November des Jahres 1938 stempelte die Einwanderungsbehörde Palästinas dem jüdischen Ehepaar aus dem ostpreußischen Saalfeld eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in ihren mit einem Hakenkreuz versehenen Reisepass.“ Nevo Ledermans Großmutter wurde von den Nazis ausgebürgert. Die deutschen Behörden sehen keine Möglichkeit, ihm den deutschen Pass zu geben – weil das alte Staatsangehörigkeitsrecht in Teilen bis heute gilt. Auch Teil dieser Ganzseitensammlung.

Googles Kreativitätsrezepte: „Schön, was heißt hier schön? So einfach ist das nicht. Als ein Designer dem Google-Gründer Larry Page vor vielen Jahren das Muster eines kräftigen Blaus vorlegte, in dem einer der Buchstaben des Suchmaschinenlogos erscheinen sollte, fragte ihn Page, warum es denn nun ausgerechnet dieses Blau sein sollte. Weil es schön sei, das schönste Blau überhaupt, antwortete der Designer. ‚Beweise es mir!‘, forderte Page. Also stellten die Googelianer 50 Blautöne online und ließen die vernetzte Welt über die Frage abstimmen, was schön ist. Danach wählten sie das Blau aus, das die meisten Klicks bekommen hatte.“ Schwarmintelligenz, Gratisessen und hauseigenes Fitnessstudio: Wie Google in seiner Hamburger Zentrale Innovation fördert und Mitarbeiter motiviert. Artikel aus der „Welt am Sonntag“, auch Teil der Ganzseitensammlung.

Chaos ist, wenn einer bremst – „Alles fließt“, sprach einst Heraklit. Müsste der griechische Philosoph am modernen Straßenverkehr teilnehmen, würde er seine Theorie sicher noch einmal überdenken. Ein Blick auf Innenstädte und Autobahnen scheint eher Heraklits Intimfeind Parmenides Recht zu gebe: Alles steht. Forscher untersuchen nun das Phänomen Stau – mit Hilfe der Chaostheorie. PDF (Zeitungsdruck)

Lieschen Müller goes Börse – An die Börse also. Als Laie. Keine Sorge, da ist man in bester Gesellschaft, heute, wo jeder Maurermeister, Realschullehrer und Lokalredakteur sein Sparschwein auf dem Banktresen entleert und schreit: „Optionen, Aktien, Fondsanteile. Siemens, Veba, Telekom!“ An der Börse nämlich vermehrt sich das Geld durch Zellteilung. PDF (Zeitungsdruck)

Mit schlechten Karten schlecht gespielt – Hamburgs CDU-Bürgermeister Christoph Ahlhaus hatte es nicht leicht. Ole von Beust hinterließ viel zerschlagenes Porzellan. Aber der Neue hat auch in kürzester Zeit zu viele Fehler gemacht. (Februar 2011)

Geld auf dem Kompost – Es ist gar nicht so schwierig, an das große Geld heranzukommen. Wenn man freundlich fragt, bekommt man ein paar Hunderttausend von der Landeszentralbank geschenkt – ordentlich verpackt, mit einem schwarzen Bundesadler auf der Banderole und in kleinen Scheinen. In sehr kleinen Scheinen allerdings. Um genau zu sein: in viel zu kleinen Scheinen. Leider. PDF (Zeitungsdruck)

Glossen & Skurriles

Eine Knarre für die Eins – Das erste Noten-Zeugnis meines Sohnes hat mir keine Sorgen bereitet. Was danach kam, schon.  (Hamburger Momente, WELT, 02.07.11)

Erst Bach, dann Krach – Jede Kindheit hat ihre eigenen Gesetze, in meiner begann der Ärger immer mit Bach. Erst die Brandenburgischen Konzerte zum Nutellabrötchen und dann: „Kinder, wir machen einen Spaziergang.“ (Hamburger Momente, WELT, 05.03.11)

Vuvuwiebitte? – Manchmal überschlagen sich die Ereignisse im Leben. Gestern wusste ich noch nicht, was das sein soll, und heute bin ich schon anderthalbseitig ertaubt durch eine Vuvuzela. (Hamburger Momente, WELT, 12.06.10)

Feuer machen! – Dass der Mensch es immer übertreiben muss. Ständig trinkt er über den Durst, futtert sich Bauchspeck an, und selbst beim Sparen kennt er kein Maß. Jetzt hat er sich mit all dem eine Eiszeit eingebrockt. (Hamburger Momente, WELT, 06.02.10)

Vader mistet aus – Lange habe ich gedacht, ich sei sicher. Jedenfalls in meiner Wohnung. Dann aber nahm die dunkle Seite der Macht Besitz von meinen Lokstedter Quadratmetern. (Hamburger Momente, WELT, 16.01.10)

Autos zum Schämen – Ich bin kein Schwabe in Berlin. Trotzdem aber ein Fremder in der Stadt. Schuld ist meine Frau. (Hamburger Momente, WELT, 05.01.13)

Adjuvanzien – Ich weiß, man soll keine Witze mit Namen machen, aber kürzlich saß ich neben einer Frau Kunststoff. Nach der Schweinegrippenimpfung war ich ein anderer. Oder besser: Gar nicht mehr vorhanden. (Hamburger Momente, WELT, 21.11.09)

Gewinnwarnung – Diese Stadt geht nicht gut um mit ihren Gewinnern. Ich zum Beispiel, der ich mich ohne Anmaßung zu dieser Kategorie zählen darf, ging jetzt mit einem Schock aus meinem Lokstedert Lottoladen hinaus. (Hamburger Momente, WELT, 25.09.09)

Sinn-IndexMitunter gehören Überraschungen zu den langweiligsten Dingen im Leben. Das trifft nicht nur auf mitternächtliche Geburtstagsgäste zu, sondern auch auf Indizes des Münchner Professors mit dem komischen Bart. (Hamburger Momente, WELT, 27.06.09)

Schlank mit Sahnetorte – Was Ihre Füße über Ihr Liebesleben verraten, wie man mit Hilfe von schwerem Gebäck abnimmt, warum Spechte keine Kopfschmerzen bekommen und wie Fische mittels Fürzen kommunizieren. (Hamburger Momente, WELT, 06.06.09)

Politiker lebt im Wald, Försteraußerhalb. Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Bundestagskandidat wohnt mitten im Niendorfer Gehege – im früheren Forsthaus. Der Förster muss deshalb in einer Wohnung außerhalb des Waldes leben. (WELT, 06.02.09)

Älteres

Warum es jetzt bei Boris piept – Früher waren Bumm-Bumms-Reden zwar weniger artikuliert, aber doch verständlicher. Da hat der Herr Becker sich geärgert, wenn der Ball im Netz war. Jetzt freut er sich, wenn er selber drin ist. (PDF)

Alles schön in Steilshoop. Findet jedenfalls Ortwin Runde – „Sie sind wohl beim Einkaufen?“, fragt er eine ältere Frau am Wursttresen. „Ja, Herr Bürgermeister, beim Einkaufen.“ Runde: „Na dann: Einen schönen Einkauf!“ (PDF)

Blasmusik in Vollendung – Zwei Lügen werden über „Ernst Mosch und seine Original Egerländer“ verbreitet. Die erste: Nach jedem Konzert spaziere der Meister mit seinen Männern über die lokale Rotlichtmeile. Die zweite: Mosch mache blöde Marschmusik. (PDF)

Eine Sammlung meiner Kolumnen über den alltäglichen Familien- und sonstigen Wahnsinn gibt es unter dem Titel “Schrei mich nicht an, ich bin ein Wunschkind” auch als eBook bei Amazon, und zwar hier.  Aktuelle Texte finden Sie in meinem Blog Meyer-Wellmanns Hamburg-Notizen.